[DE] Computerwoche: SharePoint fordert den ECM-Markt heraus

In einem Interview mit der Computerwoche gibt ECM-Experte Ulrich Kampffmeyer einen Überblick über die Bedeutung von ECM (Enterprise Content Management) im Unternehmen und diskutiert Aspekte wie Elektronische Akte, Cloud Computing, App-Kultur, Mobility und Social Business.

Zur Postion, die SharePoint in diesem Umfeld ein nimmt, sagt Kampffmeyer:

Inwieweit beeinflusst Microsofts SharePoint den Markt der klassischen ECM-Lösungen?

Kampffmeyer: SharePoint ist Marktöffner und zugleich schärfster Wettbewerber für die traditionellen ECM-Anbieter. In den meisten Unternehmen ist SharePoint in irgendeiner Form im Einsatz. Manche nutzen die Plattform nur für ein Intranet, andere haben ihre gesamte Infrastruktur für schwach strukturierte Informationen auf SharePoint verlagert, wieder andere verwenden nur kollaborative Funktionen des Systems. SharePoint selbst, auch in der zukünftigen Version 2013, deckt nur einen Teilbereich der von der AIIM definierten ECM-Funktionen ab. Deshalb bieten klassische ECM-Anbieter Zusatzmodule für Aufgaben wie Archivierung, Scanning oder Business Process Management an oder setzen gleich auf vollständige ECM-Adaptionen mit aufgepeppten Sharepoint-Lösungen. Und alle starren schon gebannt auf die Folgeversion Sharepoint 2013, die in puncto ECM noch mehr Funktionalität mit bringen wird.

Ein weiterer Trend, der viele Unternehmen erfasst hat, ist das Social Business. Inwieweit verändert es die Anforderungen an klassisches ECM?

Kampffmeyer: Social gibt es in verschiedensten Ausprägungen und häufig geht es nur um die Umsetzung von Web 2.0- und Social-Ansätzen im Unternehmen als Enterprise 2.0. Social Business führt diese Ansätze weiter und kann fast als legitimer Nachfolger von ECM betrachtet werden. Zumindest sind ECM-Technologien in hohem Maße notwendig, um den Anspruch von Social Business mit Interaktion und Kommunikation innerhalb des Unternehmens, mit Partnern, Lieferanten, Kunden und der Öffentlichkeit zu ermöglichen. Hierzu werden Social-Media, Web 2.0, Mobile, Cloud und Enterprise Content Management kombiniert.

Allerdings geht es dabei nicht nur um Technik, sondern für Social Business muss ein neues unternehmenskulturelles Umfeld geschaffen werden. Die Nutzung von #SocBiz, dem Hashtag für Social Business auf Twitter, muss durch Policies, Schulungen und vertrauensbildende Maßnahmen begleitet werden. Schließlich kann im Social-Zeitalter nicht mehr alles technisch abgesichert, kontrolliert oder gemanagt werden. Unternehmenskultur und Verantwortungsbewusstsein sind zu vermitteln, um die Medien überhaupt sinnvoll und gewinnbringend einsetzen zu können.

Das vollständige Interview gibt es bei der Computerwoche.