Auf dem Weg zu besserer SharePoint- Performance *

Wenn eine SharePoint-Farm intensiv im Unternehmen genutzt wird, wächst auch schnell das Volumen der gespeicherten Daten an. Eigentlich ein positiver Trend welcher beweist, dass das Portal den Nutzern gefällt. Die Kehrseite der Medaille ist, dass eine intensive Inanspruchnahme mit Performance-Problemen einhergehen können, die die Arbeit mit SharePoint verlangsamen und zu einer schlechten User-Experience führen.


Gastbeitrag von Sergey Golubenko von ScienceSoft


Das technische Problem einer schlechten SharePoint-Leistung ist aber nur die Spitze des Eisberges. Langsam ladende Seiten sind nicht nur ein ärgerliches Problem, sie sind in der Lage, ernsthaft den Ruf und die Akzeptanz des Portals zu schwächen. Sie führen schnell zu einer Verärgerung der Nutzer und eine niedrigere Produktivität ist die Folge.

Wie kann man diese Probleme umgehen?   Dazu sollte man sich einige Fragen stellen und beantworten.

 

Ist Ihr SharePoint gut konfiguriert?

Angesichts einer schlechten SharePoint-Leistung neigen die Nutzer dazu, die Plattform selbst zu beschuldigen. Die mangelhafte Konfiguration von SharePoint-Websites, die die Performance Anforderungen nicht ausreichend berücksichtigen, ist der Nummer-Eins-Grund für schlechte Leistung, mit welcher wir uns in unserer 9-jährigen SharePoint-Beratungs-Praxis befassen. Hier sind einige mögliche Konfigurationsprobleme, welche Ihre SharePoint-Website beeinflussen können:

Unzureichende Planung und Kapazitätsbestimmung einer SharePoint-Farm.

Die SharePoint-Farm ist das Grundgerüst, auf der die komplette SharePoint-Website aufgebaut ist. Wenn Ihre Farm den Geschäftsanforderungen nicht entspricht, werden Sie sich mit Leistungsproblemen konfrontiert sehen. Analysieren Sie, ob es ausreichend Server in der Farm gibt, wie diese ausgelastet sind oder sogar überlastet sind. Die Farm muss im Einklang mit der Entwicklung des Unternehmens stehen und mit den Anforderungen wachsen. Ein auf einem SQL-Server gehosteter SharePoint mit einem Frontend-Server, der bei 1,000+ gleichzeitigen Nutzern in die Knie geht, ist einfach falsch ausgelegt. Oft wird aber SharePoint dann an sich als fehlerhaft und langsam angesehen. Eine zeitgemäße Größenbestimmung einer SharePoint-Farm ist der Schlüssel zu der Vitalität Ihrer SharePoint-Site.

Unnötige Nutzung von Business Connectivity Services (BCS).

Business Connectivity Services (BCS) ermöglichen es, externe Daten leicht an Ihre SharePoint-Website anzubinden und sie als native Daten in der SharePoint-Site zu verwenden. Allerdings sollten Sie bei wachsender Größe der   Datensätze berücksichtigen, dass die BCS sehr zeitintensiv arbeiten und daher recht langsam werden können. Deshalb ist es wichtig, die Menge der externen Daten, die über die Business Connectivity Services angesprochen werden, genau zu kontrollieren, um Leistungsprobleme zu vermeiden.

Inkorrekt konfigurierte Distributed Cache Services.

Wenn Ihre SharePoint-Website eine große Menge an Daten beinhaltet oder eine Vielzahl von Applikationen enthält, ist es empfehlenswert, den Distributed Cache Services im dedizierten Modus einzusetzen oder ihn auf einem separaten Server aufzusetzen, was hilft, die Performance der SharePoint-Site wesentlich zu steigern.

Wird Ihr benutzerdefinierter Code ordnungsgemäß ausgeführt?

Einmal entwickelt, kann eine SharePoint-Website im täglichen Einsatz regelmäßige Anpassungen und Erweiterungen erfordern, um den Geschäfts- und Benutzeranforderungen gerecht zu werden. Sehr oft verlassen sich Unternehmen dabei auf ihre Inhouse-Entwickler, um zusätzliche Geschäftsanwendungen zu programmieren. Werden diese selbst erstellten individuellen Apps ohne tiefes Verständnis der spezifischen Anforderungen der SharePoint-Programmierung entwickelt, können sie viele Probleme hervorrufen, sei es durch fehlerhaften Programmcode oder unzulässige Prozeduren.

Nicht optimierter individueller Applikationscode

Nicht optimierter individueller Applikationscode kann eine schlechte SharePoint-Performance verursachen.  Bei der Einschätzung individuellen Codes ist es wichtig, die Teile des Prozesses zu bestimmen, welche Leistungsprobleme in der SharePoint-Infrastruktur hervorrufen. Zu den häufigsten Programmfehlern zählen ist eine Vielzahl von Try-Catch-Anweisungen, Protokollierung von Ausnahmen, nicht optimierte Funktionalität innerhalb des Delegate Control, logische Fehler, Nutzung des HTTP-Handler/Models anstatt Event-Handler (z.B. für Web-Bereitstellung).

Unkontrollierte Verwendung von Webparts.

Webparts können die Arbeit mit SharePoint wesentlich erleichtern und die Benutzer-Erfahrung verbessern, aber wenn sie falsch eingesetzt oder unkontrolliert installiert werden, kann das einen erheblich negativen Einfluss auf die SharePoint-Performance haben. Eine gute Praxis ist es, die Installation von Webparts durch normale Anwender zu beschränken und diese Aufgabe nur einem Portal-Administrator zuzuweisen. Es lohnt sich auch, die Webparts, welche eine sehr lange Ausführungszeit haben, zu ermitteln und zu beseitigen, falls sie zu viel CPU und RAM verbrauchen.

Sind die Daten richtig strukturiert?

Eine zunehmende Datenmenge kann auch zu SQL-Server-Engpässen und einer nachfolgenden schlechten Leistung Ihrer SharePoint-Site führen. Es gibt ein paar einfache Empfehlungen, die Ihnen helfen, Server-Überlastung zu verhindern.

Vermeiden Sie unstrukturierte Daten.

SharePoint speichert zahlreiche MS Word, Excel, PowerPoint und PDF Dateien auf dem SQL-Server als unstrukturierte Daten, auch als Binary Large Objects (BLOBs) bekannt, welche buchstäblich echte Speicherfresser in der SQL-.Datenbank auf dem Server sein können. Es ist also immer besser, eine zusätzliche Speicherung für Ihre BLOBs vorherzusehen, um SharePoint-Performance zu verbessern.

Löschen Sie alte Daten.

Je länger Sie SharePoint im Einsatz haben, desto mehr Daten werden veralten. Eine regelmäßige Überarbeitung und Bereinigung des Portalsinhaltes sollte Ihnen helfen, die Server von unnötigem Ballast zu befreien.

Vermeiden Sie Listen mit einer großen Anzahl von Elementen.

Die Leistung der SharePoint-Farmen hängt von der Anzahl der Elemente in Listen ab. Je mehr Elemente diese haben, desto höher die Performanceanforderungen. Alle Listen mit der großen Anzahl von Elementen sollten also regelmäßig überprüft und optimiert werden.

Aus unserer Praxis heraus empfehlen wir ein besonderes Augenmerk auf Workflow-Verlaufslisten zu legen, die sehr schnell sehr umfangreich werden können. Es ist empfehlenswert, den Jobstatus des Workflow-Cleanup-Timer zu prüfen und sicherzustellen, dass er funktioniert. Die Workflow-Verlaufsliste wird standardmäßig alle 60 Tage gelöscht. Um die Website-Performance zu verbessern, können Sie den Zeitplan anpassen und eine kürzere Zeit für die Löschung auswählen. 

Beachten Sie die von Microsoft empfohlenen Mindestanforderungen.

Prüfen Sie, ob Ihre Content-Datenbanken den empfohlenen Microsoft-Regeln entsprechen, welche die zulässigen Datengrenzen vorgeben, damit Ihre SharePoint-Site funktioniert (z.B. für SharePoint 2013 nicht mehr als 200GB pro Content-Datenbank und bis zu 10,000 Website-Sammlungen mit 60 Millionen Elementen pro Content-Datenbank).

Gezielte Problembehandlung

Schlechte SharePoint-Performance ist einer der Hauptgründe für mangelnde Nutzerakzeptanz. Daher ist es wichtig, Leistungsprobleme umgehend zu ermitteln und zu beseitigen. Um eine ordnungsgemäße und effektive Problembehandlung zu gewährleisten, verwenden unsere SharePoint-Berater eine proprietäre SharePoint-Health-Check-Methodologie, welche es ihnen ermöglicht, einen Gesamtüberblick über die Funktionen der SharePoint-Farm zu erhalten und mögliche Probleme genau zu bestimmen.

Auch ein gut konfiguriertes SharePoint-Portal kann in Performance-Probleme laufen. Ein rechtzeitiges Erkennen und Beheben dieser Probleme ist entscheidend, denn Nutzerproduktivität und aktive Nutzung stehen auf dem Spiel. Denken Sie daran, dass eine Verbesserung der SharePoint-Performance nicht nur bedeutet, dass das System weniger Computerressourcen verbraucht, sondern auch ganz wesentlich zur SharePoint-Akzeptanz und Nutzerzufriedenheit beiträgt.

Autor

ist Sergey Golubenko von ScienceSoft

Der Teamleiter und Lösungsarchitekt mit 13+ Jahren der Erfahrung in der Softwareentwicklung, einschließlich 7+ Jahre der Arbeit mit Microsoft SharePoint. Sergei’s Portfolio der SharePoint-Projekte umfasst Content- und Workflow-Management, Suche, Zusammenarbeit, Business-Konnektivitätsleistungen, usw. Er glaubt, dass Team-Motivation ein Muss für den Erfolg des Projektes ist und sagt den Fortschritt von SharePoint in der Cloud voraus.

 

 

 


*Dieser Beitrag ist gesponsert von ScienceSoft