[DE] Gastbeitrag Bedürfnisse eines SharePoint-Administrators

Eine interessante Abwandlung der Maslowpyramide bezogen auf den heutige Arbeitwelt stellt Karsten Ulferts (Teamlead Consulting Services bei der ProTechnology GmbH in Dresden) in diesem Gastbeitrag vor.


Wenn Abraham Maslow, der Namensgeber der berühmten Bedürfnispyramide, die IT-getriebene Revolution des Officeworkings im 21. Jahrhundert noch miterlebt hätte, dann wäre er über die Parallelen zwischen den von ihm definierten menschlichen Bedürfnissen und jenen der modernen Office-Arbeit mehr als erstaunt. Wir sind es selbst.

Wie der Mensch im Grundsatz nach Selbstverwirklichung strebt, so strebt im Speziellen der SharePoint-Administrator nach der bereichs- bzw. unternehmensweiten Ausbreitung seiner Business Collaboration Platform. Doch zunächst sind einige entscheidende Voraussetzungen zu erfüllen, um diejenige Ebene zu erreichen, die beim Menschen bereits den Zielzustand darstellt, für SharePoint allerdings erst den Startpunkt für den eigentlichen Wachstumsvorgang bedeutet. Das auf menschlicher Seite egoistische Ziel der Selbstverwirklichung bekommt aus SharePoint-Sicht erstmals einen partizipatorischen Einfluss zum Wohle des gesamten Unternehmens und aller Mitarbeiter.

Zur Einführung von SharePoint braucht es eine langfristige Motivation, da es bei diesem Prozess weniger technische, aber dafür umso mehr organisatorische Hürden zu überwinden gilt. Denn es sind die Menschen, die davon überzeugt sein sollen, dass SharePoint die richtige zentrale Plattform für ihr Unternehmen ist und so schließlich das tun, was SharePoint seinen Namen gab: »Share«, also Teilen von Informationen und Partizipieren durch aktives Beitragen und Preisgeben ihrer eigenen »non classified information«. Motivation liegt nach Maslow vor, wenn man »ein Verlangen, ein Bedürfnis, eine Sehnsucht, einen Wunsch oder einen Mangel verspürt«. In diesem Fall beruht die Motivation zur Einführung von SharePoint auf einem Verlangen nach Daten- und Dokumentenverfügbarkeit, auf einem Bedürfnis nach Einhaltung von Sicherheitsvorgaben (Compliance), auf einem Wunsch nach konsistentem Dokumentenmanagement und dem Mangel an effizienten Such-Technologien.

Je höher die erreichte Bedürfnisebene (dies gilt für beide Modelle) liegt, desto größer ist sein biologischer bzw. ökonomischer Wirkungsgrad. Ebenso hat dieser Aspekt entscheidende Auswirkungen auf Faktoren wie die »Gesundheit« und somit die Langlebigkeit (des Systems). Auf beiden Seiten sind die höheren Bedürfnisse subjektiv weniger dringlich, wobei höhere Bedürfnisbefriedigungen zu tieferer Gelassenheit, Glück sowie wahrer Individualität – im Endeffekt zu Wettbewerbsfähigkeit führen.

Das dargelegte Modell verkörpert eine Architektur zur persönlichen, bzw. unternehmerischen Bedürfnisbefriedigung, die stets Arbeit erfordert, um die erreichte Ebene zu halten. So wie Maslows Bedürfnispyramide nicht das reale Verhalten der Menschen darstellt, sondern eher eine Empfehlung für diejenigen Experten ist, die sie beraten, so ist auch die SharePoint-Variante eine Best Practice des Experten für seinen Kunden.

Autor
Karsten Ulferts

2 Kommentare

    • Schnella Schnyder auf 27. Januar 2012 bei 12:13

    Eine interessante Grafik und eine gute Darstellung.

    Allerdings würde ich aus meiner Erfahrung aus vielen SharePoint-Projekten den Focus viel stärker auf die Nutzerakzeptanz legen.

    Was nützt der schönste (sicherste, stabilste etc..) SharePoint, wenn ihn keiner benutzt?
    An diesem Punkt kann eine gute Beratung viel im Unternehmen leisten, um sicherzustellen, dass konzeptionelle Fehler und Fallstricke umschifft werden können.

  1. Hallo Schella,

    ich danke dir für dein Feedback!

    Recht hast du: Nutzerakzeptanz spielt eine wichtige, vielleicht sogar die Hauptrolle, um die Voraussetzung für die Ausweitung vom Piloten zum unternehmensweiten SharePoint zu schaffen.
    Die Grundlage für diese Nutzerakzeptanz wird in meinem Modell bereits auf der untersten Ebene gelegt, indem Lösungen für den betrieblichen Alltag geschaffen werden. Ist dies der Fall, haben Mitarbeiter einen nachhaltigen Grund, SharePoint zu benutzen, weil SharePoint durch sein „LEGO-Customizing“, insb. mit benutzerdefinierten Listen und Inhaltsabfragewebparts den Arbeitsalltag erheblich erleichtern kann.

    Viele Grüße an dich und alle SharePoint-Fans.
    Karsten

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